Mittwoch, 21. Mai 2014

Angekommen

Ewig ist es her dass ich einen Blogeintrag geschrieben habe, was viele verschiedene Gründe hatte. Klausurenphase und ab und an dann auch mal Unlust führten zu monatelanger Pause. 
Mittlerweile bin ich wirklich wieder in Deutschland angekommen. Ich denke nicht mehr auf Englisch und mein Deutsch ist auch wieder akzentfrei. Das Einzige was geblieben ist, ist dass ich ab und zu mal auf Englisch träume. :)
Mit meinen Freunden aus den USA habe ich noch sehr viel Kontakt und Veronica (eine Austauschschülerin aus Italien, meine beste Freundin) werde ich auch in den Sommerferien besuchen und die Flugtickets nach Chicago für die Hochzeit von Irsilia (meiner Gastschwester) sind auch schon gebucht, jedoch habe ich nur eine Freundin darüber informiert und werde den Rest dann überraschen! Darauf freue ich mich riesig!

Wenn ich an meine Anfangszeit und den Eingewöhnungsprozess in Deutschland denke, dann denke ich an viele Schwierigkeiten die ich mir vorher nie hätte ausmalen können. Es war schwer für mich das deutsche Schulsystem nicht andauernd mit dem amerikanischen zu vergleichen oder krampfhaft versuchen mich an Erinnerungen aus Amerika festzuhalten. Als ich im März auf einem Nachbereitungsseminar war konnte ich endlich mit Leuten reden denen es genauso geht wie mir, die mich verstehen. Nach diesem Wochenende ist mir noch mal einiges klar geworden, nicht nur über mich sondern auch über mein Auslandsjahr. Das Seminar hat mir definitiv geholfen zu akzeptieren dass dieses Kapitel nun fertig ist und ich nach vorne Blicken muss. Danach viel es mir deutlich leichter mich wieder in meinen Freundeskreis zu integrieren und generell meine deutsche Heimat als Ganzes zu akzeptieren. Seit über 5 Monaten bin ich mittlerweile zurück und ich weiß nicht wann es genau passiert ist, aber in irgendeinem Moment im letzten Monat habe ich realisiert dass ich endlich wieder voll und ganz angekommen bin. Ich kann nun mein Leben hier wieder genießen ohne ständig zu vergleichen, denn meine Zeit in Amerika war einmalig und hat mich in so vielen, kleinen und großen, Weisen geprägt und verändert, dass es unmöglich ist diese Zeit auch nur ansatzweise zu vergleichen. Ich genieße jetzt mein Leben hier, aber freue mich trotzdem jeden Tag dass ich auch Freunde & Familie auf der anderen Seite der Welt habe, die für mich da sind und die auch Teil meines Lebens sind.


Wenn ich mir jetzt meinen Post von Februar durchlese wird mir Etwas ganz Wichtiges bewusst:
Ich will nicht loslassen, ich möchte festhalten. Das zu verstehen und in der richtigen Stärke umzusetzen hat länger gedauert als ich es erwartet hätte, aber nach 5 Monaten habe ich es geschafft. Mithilfe meiner deutschen Familie, meinen deutschen Freunden, meinen amerikanischen Freunden und meiner amerikanischen Familie habe ich es geschafft und dieses Gefühl, mit gutem Gewissen sagen zu können dass ich an zwei Orten Zuhause bin, ist das Beste was mir je passieren konnte.

Dienstag, 11. Februar 2014

Heimweh obwohl man Zuhause ist

Ich weiß ich habe mich jetzt lange nicht gemeldet, um genau zu sein einen Monat, aber irgendwie hatte ich eine Art Schreibblockade. Ich denke es lag einfach daran, dass ich beim Schreiben immer so stark an mein Auslandsjahr erinnert werde dass ich einfach noch nicht bereit war. Aber gerade habe ich Zeit und das erste Mal auch wieder Lust meinen Blog mit ein bisschen Leben zu füllen.

Der erste Monat zurück in Deutschland war auf jeden fall… eine Achterbahnfahrt.
Ich musste oft feststellen dass nicht nur ich mich verändert habe, sondern das Leben in Deutschland natürlich auch fortgefahren ist und sich vieles verändert hat. Nach der ersten Woche, in der ich zum Beispiel das deutsche Essen und ein heimeliges Zimmer sehr genossen habe, bin ich in eine Art Tief gefallen. In der zweiten Woche nach meiner Ankunft ging es mir sehr schlecht, ich habe meine Freunde und vor allem das alltägliche Leben an meiner High School vermisst. Die Lehrer hier waren so distanziert… Ich wollte eigentlich einfach nur zurück zu North. (Meine High School)  In der Schule an sich habe ich zum Glück keine großen Probleme. Zwar muss ich Mathe & Biologie auf jeden fall noch aufarbeiten aber die Lücken sind nicht so groß als das sie nicht gefüllt werden könnten. 
Bei dem immer noch anhaltenden Tief bin ich sehr froh meine Familie zu haben. Allein aus diesem Grund war es die richtige Entscheidung ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen. Auch wenn ich mich bei meiner Gastfamilie immer Zuhause gefühlt habe, ich genieße es auch sehr wieder in meinem "richtigen" Zuhause und bei meiner "richtigen" Familie zu sein. Ich kann endlich wieder mit meiner Mama shoppen gehen, die Couch-Abende mit meinen Eltern genießen, am Wochenende das Frühstück mit meinem Bruder und seiner Freundin genießen und meine Omi und meinen Opa sehen wann immer ich will, weil sie jetzt nur noch 15 Minuten und nicht mehr 9 Stunden von mir entfernt sind. Das Alles sind Dinge, die ich in den letzten 6 Monaten total zu schätzen gelernt habe und selbst heute Morgen lag ich im Bett und musste einfach nur Lächeln weil ich so dankbar für all diese Dinge war. 
Mit meinen Freunden ist auch alles super. Zwar gab es hier und da ein paar kleine Probleme, aber das kommt nun mal vor wenn man so lange nicht da war. Ich kenne halt nicht die neusten Insider und wenn man mich vor anderthalb Wochen nach Quizduell gefragt hätte, hätte ich einen wahrscheinlich nur fragend angeguckt. Ich merke aber dass es alles eine Frage der Zeit ist und mittlerweile fühle ich mich in meiner Clique wieder total wohl! 

Klingt ja bis jetzt Alles nur positiv, aber wie eben gesagt bin ich seit ein paar Wochen in einer Art Tief. Es ist nicht so dass ich den ganzen Tag rumlaufe und total schlecht gelaunt bin - im Gegenteil - ich bin eigentlich sehr gut drauf und habe nur selten schlechte Laune. Das was mich so runterzieht sind meistens einfach meine Gedanken. Ich sehe, rieche, schmecke oder höre Etwas und ich erinnere mich sofort an mein Auslandsjahr. Ich erwische mich selbst so oft dabei wie ich Deutschland mit den USA vergleiche und es ist immer noch komisch meine amerikanischen Hausschuhe mit meiner deutschen Jogginghose und wiederum einem amerikanischen Oberteil zusammen zu tragen. Es ist so schwer diese zwei Welten, USA und Deutschland, miteinander zu verbinden und dabei stets zu versuchen es möglichst ausgeglichen zu halten. Das Auslandsjahr hat mich so immens beeinflusst und charakteristisch so stark geprägt, dass ich jetzt viele Dinge aus einer anderen Perspektive betrachte und mir selbst auch viele Fragen stelle.. Dazu kommt noch, dass ich merke, dass mich der deutsche Alltag langsam aber sicher wieder einholt und ich dabei mein anderes Zuhause und mein anderes Leben vernachlässige und häufig Heimweh nach Amerika habe, obwohl ich ja gleichzeitig Zuhause bin. Ich versuche für mich selbst ein Mittelmaß zu finden mit dem ich zufrieden bin und merke gleichzeitig dass ich zum loslassen einen Monat nach der Ausreise definitiv noch nicht bereit bin. Und dann ist da diese eine Frage, die mir andauernd durch den Kopf geht: Werde ich überhaupt jemals loslassen können?

Freitag, 10. Januar 2014

Rückflug & Ankunft in Deutschland

Mein erster Post aus Deutschland.
Heute vor einer Woche bin ich wieder zurückgekommen, aber fangen wir mal von vorne an.

Am 2. Januar bin ich gegen 12 Uhr mittags mit Tony losgefahren und wir sind ein letztes Mal zu Portillos gegangen. Vorher habe ich mich schon von Alma, David und der Oma verabschiedet, was wirklich ging und mir auch nicht wirklich schwer fiel - wieso weiß ich nicht.
Als wir dann um 13 Uhr fertig gegessen hatten ging es weiter zum Flughafen. Wir waren total früh dran, denn mein Flug ging erst um 16 Uhr, sodass wir noch ca. 3 Stunden hatten, aber lieber zu früh als Stress. Die Koffer haben wir dann sofort eingecheckt und sie haben beide exakt 23kg gewogen - ich war glaube ich noch nie so stolz! :D Danach haben wir noch auf Irsilia gewartet, sie ist extra von der Arbeit in ihrer Mittagspause zum Flughafen gekommen und als sie da war haben wir beide erstmal angefangen zu heulen! Nachdem wir uns beruhigt hatten haben wir dann einfach noch ein wenig geredet und ich habe noch mal gecheckt dass ich alle wichtigen Dokumente und Handy etc. dabei habe. Dann kam natürlich der Abschied… Bei Tony (meinem Gastvater) ging es eigentlich noch, aber als ich Irsilia (meine Gastschwester) umarmen musste habe ich total angefangen zu heulen. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte bin ich dann in Richtung Sicherheitskontrolle gegangen und als ich mich ein letztes Mal umgedreht habe habe ich erneut angefangen zu weinen. Während ich durchgescannt wurde habe ich auch die ganze Zeit geweint was dazu führte, dass die ganzen Security Leute zu mir kamen und nachdem ich ihnen meine Situation geschildert hatte, anfingen mich zu trösten. Auch schön - Flughafenpersonal tröstet heulende Austauschschülerin. :D Als ich durch die Sicherheitskontrolle war und dort mit meinem viel zu schweren und viel zu vielem Handgepäck alles gut gelaufen ist bin ich erst mal auf Klo und habe mich von meinen 6 Lagen Klamotten befreit! :D Danach hatte ich ein weiteres Handgepäck und ich glaube es sah echt witzig aus wie ich über den ganzen Flughafen gerannt bin, denn meine eine Tasche war so schwer… die konnte ich wirklich kaum tragen! :D Bei Starbucks habe ich mir von meinem letzten Geld noch eine Tasse mit der Chicago Skyline geholt und habe dann einfach beim Gate gewartet bis man einchecken konnte. Wir sind dann ein wenig verspätet um 17 Uhr ungefähr losgeflogen, aber trotzdem pünktlich um 7 Uhr in Frankfurt gelandet. Dank Kindergeschrei konnte ich auf dem Flug kein bisschen schlafen, aber na ja… In Frankfurt durfte ich dann mit meinen 10000 kg Handgepäck einmal durch den ganzen Flughafen laufen und habe dann nach der Zoll- und Passkontrolle auch schnell mein Gate gefunden. Der Flug von Frankfurt nach Düsseldorf war so kurz! Innerhalb von 20 Minuten war ich in Düsseldorf und ich glaube weil ich so müde war und einfach nur noch nach Hause wollte bin ich dann aus versehen einfach rausgegangen, ohne mein Gepäck abzuholen… :D Nachdem ich dann eine liebe Security Frau gefragt habe, hat sie mich noch mal in den Sicherheitsbereich zurückgebracht, damit ich meine Koffer auch noch abholen kann. Doof war nur dass meine Familie und Freunde wie gebannt auf die Glastür starrten und ich halt dann leider von der ganz anderen Seite kam… typisch ich halt! 
Ich habe mich total gefreut dass meine Familie da war und auch so viele Freunde gekommen sind. Meine Mama, Papa, Omi und Opa endlich wieder in die Arme schließen zu können war wirklich ein tolles Gefühl und anfangs war ich dann auch gar nicht müde, das Tief kam dann ca. um 15 Uhr… da dachte ich wirklich ich schlafe gleich im Stehen ein. Habe aber zum Glück durchgehalten und dann ab 20 Uhr 16 Stunden durchgeschlafen… Hatte leider die Folge dass ich am nächsten Tag bis 5 Uhr wach war, aber na ja. :D
Am Ankunftstag bin ich mit meinen Eltern dann einfach in einen deutschen Supermarkt gefahren und ich habe Fleischwurst und Brötchen und alles Andere was ich vermisst habe eingekauft. Später abends haben mich dann sogar meine amerikanischen Freundinnen angerufen und ich habe ihnen mein Haus und Alles gezeigt und das war total witzig und auch süß! Ich vermisse sie mittlerweile echt total… Aber über das Einleben und den Kulturschock schreibe ich sobald wie möglich einen eigenen Post - dieser hier ist ja schon lang genug!

Donnerstag, 2. Januar 2014

Letzter Tag in Amerika

Heute war bzw. ist ja eigentlich noch mein letzter Tag in den USA.
Da der erste Tag des neuen Jahres zugleich auch mein letzter in Amerika ist dieser Post natürlich auch mit Silvesterdetails gefüllt.
Am 31. bin ich abends zu einer Freundin gegangen und wir sind dann noch mit einer anderen Freundin ins Kino: Saving Mr. Banks. Das ist ein Disney Film der mir wirklich richtig gut gefallen hat! Danach sind wir zu meiner Freundin nach Hause und dort war dann auch ihre halbe Familie. Wir haben dann Just Dance und Bullshit gespielt und natürlich den Ball Drop geguckt. Dann gab es natürlich auch noch Essen und zum Nachtisch den klassischen Apple Pie. Um 0 Uhr haben dann alle angestoßen (natürlich nur mit Kindersekt..) und hier ist es eine Tradition dass man mit einem Topf und einem Holzlöffel rausgeht und dann halt mit dem Löffel auf den Topf schlägt.. soll anscheinend Glück bringen. :D Ich hab es einfach mal gemacht!
Und damit hat dann auch mein letzter Tag bzw. der erste Tag von 2014 angefangen…

Wir haben noch bis 3 Uhr gequatscht und sind dann todmüde eingeschlafen. Morgens ging es dann zu einem Restaurant das: Grandma Sally heißt. Dort gibt es halt so typisch amerikanische Küche. Ich habe mir dann für 7 Dollar (ich werde die Preise vermissen!) ein riesiges Frühstück bestellt!

Spiegelei, Speck und Mashed Potatoes

PANCAKES ! <3

Danach bin ich nach Hause und dann hat Mary Kate (eine Freundin) mir geschrieben dass sie sich von mir verabschieden will, was nicht wirklich Sinn gemacht hat weil ich mit ihr frühstücken war, aber na ja.. Ich habe nichts geahnt! Ich bin dann zu ihrem Haus und dort waren meine 5 besten Freundinnen und die hatten extra so eine Girlande gebastelt wo: Goodbye Lena stand und dann auf der anderen Seite: Bis Bald! Und sie haben mir alle zusammen ein Fotoalbum, ein Poster und noch was von Bath & Body Works geschenkt :) Wir haben dann gelabert und Just Dance gespielt. Leider mussten wir alle nach zwei Stunden schon wieder nach Hause und als wir uns verabschieden mussten haben wir alle angefangen zu weinen… :( Ich habe mich so über die Überraschung gefreut und ich hab die alle so lieb! Ich hätte in den ersten zwei Wochen niemals gedacht dass ich am Ende so tolle Freunde fürs Leben gefunden habe! Das macht mich wirklich glücklich. :)

Kann man leider nicht so gut lesen..

Das Poster was sie für mich gemacht haben.. :)
Ich verbringe den letzten Abend Zuhause und chill auf der Couch. Gleich räume ich noch mal ein bisschen mein Gepäck um und packe wirklich das letzte bisschen auch noch ein. Mein Zimmer sieht schon total leer und "unbelebt" aus. Als ich Mary Kate tschüss gesagt habe (sie ist neben Veronica meine beste Freundin) habe ich realisiert dass es Morgen wirklich nach Hause geht. Bei dem Gedanken kommen mir schon wieder die Tränen. Wie ich ja bereits gesagt habe… Der Abschied hier ist ganz anders als damals in Deutschland, weil ich hier nicht weiß wann genau ich wiederkomme. Zum Flughafen Morgen kommen Tony, Alma und Irsilia. Veronica wollte auch kommen aber ihr Flug aus New York wurde wegen den katastrophalen Wetterverhältnissen (es schneit seit zwei Tagen durch) gestrichen. Ich hoffe wirklich das Alles mit dem Gepäck gut klappt und ich glaube wenn ich einmal im Flugzeug bin will ich einfach nur noch so schnell wie möglich Zuhause, in Deutschland, ankommen.

Wenn ich jetzt an meine ganze Zeit zurückdenke kommt es mir jetzt schon vor wie ein Traum. Wenn ich an die letzten 140 Tage denke denke ich an tolle Menschen, atemberaubende Städte und Orte, eine außergewöhnliche und neue Kultur, die tollste Schule die ich jemals besucht habe und vor allem Gefühle die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Von Einsamkeit bis hin zu Freundschaft und Liebe war Alles dabei. Ich bin so unendlich froh diesen großen Schritt gewagt zu haben… Ich kann es nicht in Worte fassen. Eine Freundin hat mich heute gefragt: Wenn du irgendwas an deinem Auslandsjahr verändern würdest weil du es im Nachhinein bereust, was wäre es? Die Antwort war ganz einfach: Nichts. Ich bin glücklich dass mein Aufenthalt hier genauso war und nicht anders, denn all die Freude und teilweise auch Traurigkeit haben mir letztendlich die beste Zeit meines bisherigen Lebens gegeben und mich zu dem Menschen gemacht der ich jetzt bin. Ich freue mich auf Alles was noch kommt und es ist ein verdammt tolles Gefühl Freunde & Familie, ein Standbein und Menschen die dich lieben auf zwei Kontinenten zu haben. Für mich ist es kein Tschüss sondern ein Bis Bald.

Dienstag, 31. Dezember 2013

Weihnachtsbilder und Dinner in Chicago

Ich habe die Bilder, die Tony an Weihnachten gemacht hat auf meinen Laptop überspielt, deshalb gibt's jetzt ein paar Fotos:

Christmas!

David, Irsilia und ich

Schwesterliebe!

Da ist der Lappen! :D
Am 26. war ich dann mit Alma und Tony in Chicago und wir sind einfach ganz lange rumgelaufen und dann hatten die beiden als Überraschung eine Reservierung in der Senator Lounge gemacht. Das ist ein Restaurant im 95. Stockwerk eines Wolkenkratzers. Der Ausblick war einfach nur atemberaubend und zudem war das Essen auch noch gut! :)
Ich war total überrascht und mega happy!

Skyline von Chicago

Danach sind wir noch zur Cheesecake Factory gegangen und ich habe natürlich Cheesecake gegessen, denn das ist einfach der beste Käsekuchen auf der GANZEN Welt!



Yummy!

Heute ist ja Silvester oder wie die Amis sagen: New Years Eve. Ich werde mit meinen Freundinnen einen Sleepover machen und wir gucken erst einen Film und dann gucken wir natürlich den Ball Drop. Irgendwann dazwischen Essen wir denke ich mal auch noch und dann machen wir uns einfach einen gemütlichen Abend.. :) Morgen früh gehen wir dann zu Panera Bread (war ich schon einige Male) frühstücken und dann geh ich bis zum Nachmittag noch zu Mary-Kates Haus. Danach gehe ich nach Hause und verbringe meinen letzten Abend einfach mit der Familie… genau wie in Deutschland. Ich habe einigermaßen alles in die Koffer bekommen, aber einer hat 500 Gramm zu viel und weil ich ein Angsthase bin muss ich die jetzt noch mal aufmachen und 500 Gramm von dem einen in den anderen Koffer laden. :D Gerade bin ich nicht wirklich traurig wenn ich ehrlich bin… Ich glaube ich verstehe noch nicht dass ich bald nicht mehr hier bin, einfach weil das Leben hier schon so selbstverständlich für mich geworden ist. Ich glaube der Abschied wird hier jedoch schlimmer als in Deutschland, weil ich hier nicht die Gewissheit habe wann genau ich wiederkomme… 

Sonntag, 29. Dezember 2013

10 Fakten… für zukünftige Austauschschüler

Okay, gerade habe ich ein wenig Zeit deshalb dachte ich setze ich meine 10 Fakten - Reihe mal fort. Da unter meinen Lesern bestimmt auch zukünftige Austauschschüler sind, dachte ich wären 10 Fakten über Dinge die ich mir zum Beispiel anders vorgestellt habe ganz hilfreich. Natürlich beruht Alles nur auf meinen Erfahrungen und bei euch kann es ganz anders laufen.

10. Fangen wir mal bei der Gastfamilie an. Selbst wenn man die beste Gastfamilie der Welt hat (also meine haha) dauert es mal mindestens 4 Wochen bis man wirklich in der Familie drin ist. Anfangs traut man sich noch nicht richtig an den Kühlschrank zu gehen und will eigentlich so wenig Aufmerksamkeit wie möglich kriegen, weil die neue Umgebung so ungewohnt ist und man vor allem den Gedanken realisieren muss, dass das für die nächsten Monate dein Zuhause ist. 

9. Es ist nicht cool mit einem Schulbus zur Schule fahren. IST ES EINFACH NICHT! Ich fand es so ca. die ersten zwei Minuten cool, aber der Fakt dass ich um 5:45 aufstehen musste und der Bus um 6:30 kam, da hätte ich dann lieber eine Stunde länger geschlafen wenn ich ehrlich bin. Letztendlich ist es nämlich auch nur ein Bus und auf dem Hinweg zur Schule schlafen eigentlich Alle und auf dem Rückweg finden dann schon Konversationen statt, aber na ja, Smalltalk halt.

8. Ich habe anfangs einen Fehler gemacht. Ich dachte irgendwie viel zu schnell dass jemand mein Freund ist und na ja die Person mich halt mag. Musste dann leider ziemlich schnell feststellen dass das definitiv nicht so ist, vor allem nicht in den USA. Amerikaner sind Meister des Smalltalks und sagen auch öfters schon einmal Dinge die sie eigentlich gar nicht so meinen. Also wenn jemand nach einer Woche zu dir sagt: I love you, you're my best friend forever. Das sollte dann nicht unbedingt so auf die Goldwaage gelegt werden.

7. Achja, als ich am ersten Schultag in meine Klassen kam und mir bei den Vorbereitungsseminaren gesagt wurde: Die werden alle total interessiert sein und wollen unbedingt zeit mit dir verbringen. Nichts da. In keiner meiner Klassen kamen Leute auf mich zu, das Interesse war irgendwo, aber auf jeden fall nicht bei mir! :D Ich habe die ersten Wochen damit verbracht immer wieder von Neuem auf Leute zuzugehen und habe Cross Country auch nur angefangen um Anschluss zu finden - mein tipp ist also wirklich: Geht in Clubs oder macht einen Sport, denn außerhalb des Unterrichts sind Menschen immer offener und VIEL kontaktfreudiger!

6. Bleiben wir direkt beim Sport. Ich habe ja Cross Country gemacht und das war eine der besten Entscheidungen meines Auslandsjahres, denn dadurch habe ich total den Anschluss und viele Freunde gefunden. Bevor ich Cross Country gemacht habe, dachte ich immer nur das wäre halt einfach nur ein bisschen durch die Pampa rennen, aber es ist so viel mehr als das. Ich liebe meine Mannschaft und der Teamspirit ist einfach nur unfassbar! Also mein Appell ist: Wenn ihr laufen mögt (wirklich, für Cross Country MUSS man laufen mögen!), dann macht Cross Country! Das war wirklich der anstrengendste und härteste Sport den ich je gemacht habe und ich glaube ich war noch nie so durchtrainiert. (Ich hatte 7 Mal die Woche Training. 6 Mal 2 einhalb Stunden und einmal 3 einhalb + einmal pro Woche noch ein Rennen) - also das ist kein Kindergarten! :D

5. Wenn euch was nicht passt, dann tut was damit sich Etwas ändert. Die ersten drei Wochen saß ich an einem Lunchtisch mit Mädchen die mich nicht beachtet haben und jegliche Konversationsversuche abgeblockt haben. Nach der dritten Woche dachte ich mir irgendwann, das kann es nicht gewesen sein, so soll mein Auslandsjahr nicht aussehen. Durch einen Zufall und ein bisschen Eigeninitiative habe ich dann den Lunchtisch gewechselt und durch diesen Wechsel habe ich meine besten Freundinnen kennengelernt und seitdem ging es nur Berg auf. Also wenn euch was nicht passt, dann nehmt es selbst in die Hand und wartet nicht bis jemand kommt und das für euch regelt - das wird nämlich nicht passieren.

4. Kommt aus den Puschen. Hört auf zu sagen: Morgen spreche ich Leute an, sondern macht es sofort. Selbst wenn es ein Reinfall ist, es gibt genug andere Leute auf der Schule die man noch ansprechen kann. Ich war ja in einer Junior US History Class und dementsprechend waren alle ein Jahr älter. Außer einem Mädchen habe ich nie wirklich mit Leuten geredet und nach zwei Monaten habe ich dann während einer Gruppenarbeit mal irgendwas gefragt und erzählt dass ich nicht wüsste wie das geht weil ich ja aus Deutschland bin und ich wurde dann nur erstaunt angeguckt. Meine lieben Mitschüler hatten die letzten zwei Monate gedacht ich sei aus Russland hierherzogen haha, ich fand das dann sehr amüsant. Und seit dem Tag mochten mich auf einmal alle viel besser leiden und das Eis war sozusagen gebrochen. Auch wenn man denkt es komme vielleicht komisch rüber, nutzt ruhig euren Austauschschüler-Bonus, ich meine: Wenn nicht jetzt, wann dann?

3. Meine Organisation hat mir gesagt ich sollte höchstens alle zwei Wochen mit meinen Eltern skypen und Emails oder WhatsApp auf das geringste reduzieren, weil man ansonsten zu viel Heimweg bekommt. Ich kann für mich sagen, dass das total Humbug ist. Ich habe jeden Sonntag mit meinen Eltern geskypt und täglich bei WhatsApp mit ihnen geschrieben und beides hat mir eher geholfen KEIN Heimweh zu kriegen. Klar, man sollte es in Maßen halten, aber mich hat das Schreiben mit meiner Familie oder Skypen nie von irgendwas abgelenkt oder abgehalten, also ist es meiner Meinung nach völlig okay. Man kommt da irgendwann in einen ganz guten Rhythmus und findet eine Art Balance.

2. Das geht vor allem an Mädchen: Macht euch nicht so einen großen Kopf um euer Gewicht. Ich habe ja Sport gemacht, aber selbst wenn ihr keinen Sport macht. Lasst eure Angst vor Gewichtszunahme nicht das Probieren all des leckeren Essen kaputtmachen. In den USA gibt es so viel an Essen auszuprobieren und das Meiste ist wirklich lecker! Also vergesst mal die Kalorien und genießt es einfach. Man nimmt das spätestens in Deutschland wieder ab und man bereut es ansonsten, da bin ich mir sicher!

1. Nummer eins ist natürlich die Sprache. Bevor ich in die Staaten gekommen bin dachte ich mein Englisch sei gut, halt durchschnittlich. Ehm nein. Anfangs haben alle so schnell geredet und ich musste (gefühlte) tausendmal fragen ob sie sich wiederholen können, mir fehlten Wörter und in manchen Fächern saß ich da und hab nur die Hälfte verstanden. Ich bin so, dass wenn ich Etwas mache, dann will ich es "perfekt" machen und weil das mit dem Englisch anfangs dann irgendwie nicht so geklappt hat wie ich dachte habe ich dann einfach aufgehört zu reden. :D Also ich habe schon noch geredet, aber es meistens auf das Minimum reduziert. NICHT GUT! Mein Sinneswandel kam dann nach anderthalb Wochen als mein Gastvater meinte: Du musst schon sprechen um dein Englisch zu verbessern. Und damit ist dann der Knoten sozusagen geplatzt (?) - klingt irgendwie komisch. Seitdem habe ich einfach immer geredet und mit der Zeit fehlten mir fast nie mehr Wörter, ich habe angefangen auf Englisch zu denken und sogar zu träumen und seitdem fühle ich mich auch viel wohler. Selbst wenn mal ein Fehler passiert, meistens verbessere ich mich sofort selbst und wenn ich jetzt Leute in den letzten zwei Monaten kennengelernt habe ist manchen sogar gar nicht aufgefallen dass ich Deutsche bin. Mir selbst fällt die Verbesserung natürlich nicht auf, aber sowohl meine Lehrer als auch meine Gastfamilie meinte mein Englisch sei so viel besser geworden und ich sei mittlerweile wie ein amerikanisches Mädchen: Nur am labern. :D Also redet was das Zeug hält, es wird euch niemand erschießen wenn ihr Fehler macht und wie sagt man so schön: Learning by doing!

Ich hoffe der Post hat euch gefallen und es war ein wenig hilfreich für zukünftige Austauschschüler. Auch wenn ein paar Fakten sehr negativ klingen, auch die negativen Dinge sind ein Teil der Erfahrung und bereichern euch. Im Nachhinein machen diese Dinge euch so viel stärker, selbstbewusster und vor allem auch stolz auf einen selbst, dass man es geschafft hat all das zu überwältigen. Also:

Freut euch auf euer Auslandsjahr, aber bleibt realistisch!

Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachten

So lange hat man sich darauf gefreut und so schnell ist es dann auch schon wieder vorbei: Weihnachten. Dieses Jahr natürlich ein ganz besonderes, da ich ja nicht wie sonst mit meiner Familie in Deutschland feiere, sondern hier in den USA. Ich hatte mich schon für Heimweh etc. gewappnet, aber eigentlich hielt sich das alles sehr in Grenzen. Der 24. war "am Schlimmsten", da hier am 24. nur zu Abend gegessen wird und halt alle in Deutschland schon ihre Geschenke ausgepackt hatten und Weihnachten dort bereits im vollen Gange war. Ich habe mit meiner Familie geskypt und Ihnen das Video, welches ich für sie gemacht habe, gezeigt. Sie haben sich total gefreut und ich bin total froh dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat, denn an dem Tag an dem wir gefilmt waren war es -20 Grad und total der eisige Wind was das Drehen nicht wirklich erleichtert hat! :D 
Ich bin am 24. mit Irsilia dann noch zu einer Mall gefahren, weil mir noch so ziemlich alle Geschenke fehlten. Als ich dann in einem Geschäft bezahlen wollte hat meine Kreditkarte nicht funktioniert… hm. Ich bin dann noch zu anderen Geschäften gegangen und in keinem hat sie funktioniert. Ach herrje, und das Alles an Weihnachten. Ich war völlig aufgelöst und hab dann erstmal meine Familie angerufen, weil ich dachte es wäre sonst was mit der Karte passiert… (Mittlerweile hat sich rausgestellt dass der Magnetstreifen einfach nur kaputt ist - zum Glück!) Irsilia hat mir dann das Geld für die Geschenke geliehen und als wir Zuhause waren gab es dann Abendessen. Wir haben Steak, Kartoffelpüree (was finden Amis da einfach so toll dran?), Gemüse und so Etwas ähnliches wie Kroketten gegessen. Hat mir besser geschmeckt als das Thanksgiving Essen! Zum Nachtisch gab es: Baklava. Das ist glaube ich eine albanische Spezialität die aus verschiedenen Lagen von Blätterteig besteht zwischen denen dann so eine Mischung aus Mandeln und Zucker oder so ist. Auf jeden fall sehr süß, und ich muss auf jeden fall das Rezept mit nach Hause nehmen weil Papa, du wirst das lieben! 
Nach dem Nachtisch haben wir dann "A Christmas Carol" also eine Weihnachtsgeschichte geguckt und danach ging es dann auch ins Bett. Am 25. sind wir Morgens runtergekommen und mussten uns alle auf die Couch setzen, denn hier läuft das Alles ein bisschen anders als in Deutschland. Alma hat immer ein Geschenk ausgesucht und das wurde dann vor den Augen von allen ausgepackt, wodurch sich die Bescherung zweieinhalb Stunden hingezogen hat. Aber es war trotzdem schön und ich habe eine Kette, ein Tagebuch, eine Yogapants, einen Cardigan und eigentlich eine Jogginghose, aber die habe ich umgetauscht und durch einen Sweater ersetzt. :)

Vor Weihnachten war ich Samstag bei einer Weihnachtsparty. Eine Erfahrung die ich auf jeden fall nicht vergessen werde, denn unter Party stelle ich mir… na ja… halt eine deutsche Party vor. :D Aber hier läuft das natürlich anders. Wir haben uns eigentlich die ganze Zeit mit Cookies etc. vollgestopft und dann Spiele wie Verstecken usw. gespielt… :D 

Monica, Claudia und ich :)

Spaßfoto! :D

Wir durften nicht in die Kamera gucken! :D

Sonntag habe ich mich das letzte Mal mit Veronica getroffen weil sie nach NY geflogen ist. Wir haben unsere Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und waren in Naperville in unserem Lieblingscafé. Danach sind wir noch zu ihr nach Hause und haben rumgechillt.



Heute in einer Woche bin ich schon wieder Zuhause! So krass! Ich habe auch schon meinen ersten Koffer fertig gepackt und habe trotzdem noch Angst dass ich nicht Alles reinkriege… na ja, ich pack das schon irgendwie. :D